Ein Konservativer schielt nach links
Charles Moore ist kein unbeschriebenes Blatt. Er war bis 2003 Chefredaktor der konservativen britischen Tageszeitung «Daily Telegraph» und ist Biograf der früheren britischen Premierministerin Margret Thatcher.
«Es hat mehr als 30 Jahre als Journalist gebraucht, bis ich mir die Frage stellte, aber diese Woche geht es nicht mehr anders: Haben die Linken recht?», schreibt Moore in der Zeitung, die er früher verantwortet hat. «Der Hacker-Skandal, die Euro-Krise und das ökonomische Elend der USA, das einige wenige gierige Leute angerichtet haben, lässt uns über unsere verdorbenen Demokratien ernüchtern».
Und weiter: «Die Reichen betreiben ein globales System, das ihnen erlaubt, Kapital anzusammeln und den niedrigsten möglichen Preis für Arbeit zu zahlen. Die Freiheit, die daraus resultiert, wendet sich nur an sie. Die Mehrheit muss härter arbeiten, damit ein paar Wenige reicher werden. Die Politik, die behauptet, für die Mehrheit zu arbeiten, ist in Wirklichkeit in der Tasche jener Banker, Medien-Barone und anderer Mogule, die alles laufen lassen und besitzen.»
Moore analysiert weiter, dass die konservative Bewegung in den letzten Jahren viel an Boden verloren hat – und ein Erstarken der Linken nur verhindert werden könne, wenn Fehler korrigiert werden.
Das antikapitalistische Manifest des Kapitalisten gibt in Grossbritannien zu reden. Über 11000 Mal wurde es bei Facebook gepostet, knapp 4000 Mal via Twitter verbreitet. Im deutschsprachigen Ausland sorgte es bisher nicht für Schlagzeilen. Infosperber bringt hier den Link zum Artikel.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine