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Kleine Internet-Zeitungen, welche Informationslücken der Grossen füllen wollen. © is

Mit ergänzenden Online-Zeitungen steil aufwärts

Urs P. Gasche /  Zentralplus und WOZ haben am meisten zugelegt. Auch TagesWoche und Infosperber sind deutlich mehr gefragt als vor gut einem Jahr.

Ergänzende Informations-Plattformen, die das gängige Informations- und Meinungsangebot mit Relevantem erweitern, stossen auf steigendes Interesse.
Das Fernsehen bevorzugt bei den Informationen das, was Einschaltquoten bringt. Grosse Zeitungen leiden an stark sinkenden Inserateeinnahmen. Deshalb kommen sie Inserenten im redaktionellen Teil mit PR und Verarbeitung von Schönwetter-Communiqués entgegen. Sie gewichten die Informationen immer weniger nach gesellschaftlicher oder politischer Relevanz und vernachlässigen damit ihre Rolle zur Meinungsbildung in einer Demokratie.
Einseitigkeit korrigieren
Deshalb sind in der Schweiz wie im Ausland ergänzende Informationsportale entstanden, welche die Einseitigkeit grosser Medien korrigieren möchten. «Sieht, was andere übersehen» steht beispielsweise im Logo von Infosperber. Infosperber, Journal21 und die WOZ verbreiten täglich nur wenige neue Beiträge, auf die sich die LeserInnen konzentrieren. Dagegen decken TagesWoche und Zentralplus das regionale Geschehen in Basel beziehungsweise der Kantone Luzern und Zug ziemlich breit ab und bieten der Leserschaft eine grössere Auswahl an.
Das Bedürfnis nach ergänzenden Informationen, Analysen und Einschätzungen ist offensichtlich vorhanden. Denn die meisten dieser Online-Zeitungen haben ihre Leserschaft innerhalb eines guten Jahres überdurchschnittlich erhöht (Vergleich Sept/Okt 2015 mit Juli/Aug 2014).

Diese Statistik in grösserer Auflösung hier.

Die ergänzenden Informations-Plattformen unterscheiden sich wie folgt:
Die TagesWoche gehört der «Stiftung für Medienvielfalt», Zentralplus der «MMV Online AG» und die WOZ der «Genossenschaft Infolink». TagesWoche und WOZ verbreiten auch eine Printausgabe, welche die Online-Zeitungen zum Teil mittragen. Diese drei Portale zahlen ihrer Redaktion ordentliche Löhne oder Honorare.
Die beiden andern Internet-Zeitungen unterscheiden sich wesentlich: Die Redaktionen arbeiten vorwiegend ehrenamtlich. Journal21 hat die Redaktion in einem Verein gleichen Namens vereint, während hinter Infosperber die gemeinnützige «Schweizerische Stiftung zur Förderung unabhängiger Information» SSUI steht. Infosperber finanziert sich fast nur mit Spenden. Das gleiche gilt für das Journal-B, das dem Trägerverein Journal B in Bern gehört.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Der Autor ist Mitglied der Redaktionsleitung bei Infosperber.ch und Präsident der Stiftung SSUI.

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