Natur im Quartier: Dem Urwüchsigen Raum geben
Zwischen Häusern, Strassen und Wegen gibt es viele ungenutzte Kleinflächen. Doch offensichtlich werden diese nicht als Herausforderungen an die Gestaltungsfreude verstanden. Die verantwortlichen Menschen trachten überall danach, keine Natur aufkommen zu lassen. Denn die Flächen sollen ohne Zutun ordentlich aussehen. Irgendwann keimen dann doch die ersten Kräuter und durchkreuzen die Absicht der Saubermänner. Dabei kommt selten etwas ästhetisch Überzeugendes heraus, sodass die urwüchsige Natur als Missetäterin erscheint. Zur Strafe wird sie vielleicht irgendwann – verbotenerweise – mit Herbiziden weggeputzt.
Beispiel: Unerwünscht oder willkommen
Gartenbauer versuchen oft, mit einem Vlies unter den verlegten Bollensteinen oder Geröllbrocken ungewollten Wuchs zu verhindern. Aber irgendwann brechen die Barrieren und zwischen den Steinen keimen Pflanzen. Die unordentlich aussehende Zone am Strassenrand lädt dazu ein, den Hund kacken und Unrat fallen zu lassen. Dagegen gäbe es ein probates Mittel: statt Steinen mageren Boden einbringen und passende Blumen ansäen.
Ordentlich nur auf Zeit
Warum nicht gleich so?
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Teil 1: Blühendes Grün statt Geröll
Teil 2: Blumenwiese statt Rasenteppich
Teil 3: Lichte Hecke statt dichter Zaun
Teil 5 folgt voraussichtlich nächsten Sonntag
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Die Gestaltungsbeispiele stammen aus einer Ausstellung, welche die Autorin im Auftrag von Illnau-Effretikon produziert hat.