Glosse
Für wie viel nehmen Sie FialaMörgeliWermuth & Co.?
Der für die einen bedenkliche, für andere bedenkenswerte Satz stand gegen Ende eines Kommentars des Tages-Anzeiger-Journalisten David Hesse, und vielleicht haben Sie ihn überlesen. Der US-amerikanische «Juraprofessor Peter Schuck von der Universität Yale», hiess es da, habe einen «Flüchtlingsmarkt» für Europa gefordert. «Alle Staaten sollten Schutzpflichtquoten für Flüchtlinge auferlegt bekommen, diese aber gegen Geld wieder ganz oder teilweise an andere abgeben können. Vergleichbares gibt es bereits: Australien zahlt Kambodscha 32 Millionen Dollar für die Übernahme ungewollter Flüchtlinge.» Eine Formulierung, welche die Frage provoziert, ob es denn gewollte Flüchtlinge gibt, und wer die, wenn, haben wollte beziehungsweise in Liebe zeugte.
Flüchtlinge als Belastung oder Einkommensquelle sehen
Bevor Sie gutmenschlich das Fähnlein der Empörung hissen und dagegen protestieren, dass da Flüchtlinge als Belastung, «die es loszuwerden gilt oder aber als Einkommensquelle» (der Philosoph Michael Sandel, Tages-Anzeiger, 27.8.2015) gesehen werden – bedenken Sie, welche Möglichkeiten sich uns allen eröffneten, wenn wir uns unerwünschter, ungeliebter, überflüssiger Menschen gegen mehr oder weniger bescheidenes Entgelt entledigen könnten.
LiebhaberInnen, MittelstürmerInnen und andere Fachkräfte, die ihre Leistung nicht bringen; Kuckuckskinder, Mädchen oder Buben, die dem Niveau beziehungsweise den Vorstellungen ihrer Eltern nicht entsprechen; Mütter&Väter, EhegattInnen, (Lebensabschnitts-)PartnerInnen, die nicht oder nicht mehr lieben beziehungsweise geliebt werden, oder auch laute&lästige NachbarInnen – von ihnen allen können Sie sich, bestimmt, für ein paar Tausend Franken entlasten.
Bei anderen kommen Sie, ihrer sozioökonomischen Belastung entsprechend, nicht so billig davon: Säumige SteuerzahlerInnen&SteuerhinterzieherInnen, Behinderte, Kriminelle, ausgesteuerte Arbeitslose, renitente SozialhilfeempfängerInnen, Voll-Invalide, Überalterte und alle anderen, die nicht (mehr) gebraucht werden. Aber wenn Sie die privaten&öffentlichen Ausgaben für Infrastruktur-, Unterstützungs-, Sicherheits-, Fahndungs- und Strafvollzugsmassnahmen hochrechnen, dann kommen Sie langfristig auch dann noch deutlich billiger, wenn Sie sechs- und siebenstellige Übernahmeprämien pro Kopf bezahlen müssen.
Eine echte Win-Win-Lösung
Sie sehen, was Ihnen auf den ersten Blick als menschenverachtend&brutal erscheinen mag, ist am Ende eine günstige Lösung für die Probleme mit all den unerwünschten Menschengruppen, und gleichzeitig leisten Sie damit (ähnlich wie mit dem Kauf von Klimazertifikaten) einen substanziellen Beitrag zur Entwicklungshilfe in den ärmsten Staaten dieser Welt. Mit Beträgen, die für uns lächerlich sind, retten sie da Millionen von Kindern das Leben und ermöglichen den Aufbau einer zukunftsträchtigen Infrastruktur in allen Bereichen des Lebens.
Womöglich können Sie sich auf diesem Weg sogar von Ihren politischen WidersacherInnen befreien. Statt Ihr Geld für teure Wahlkämpfe, analog&digital, auszugeben, setzen Sie damit Ihre schlimmsten, weil erfolgreichen GegnerInnen auf die Transferliste. Die wollen sich vielleicht gar nicht ins Ausland abschieben lassen, fürchten Sie? Glauben Sie ernsthaft, Flüchtlinge, die gegen eine mehr oder weniger hohe Gebühr an andere Staaten abgegeben werden sollen, würden vorher&nett gefragt, ob und wohin’s denn weitergehen dürfe? Nein! Hauptsache, der (Übernahme-)Preis stimmt.
Und wenn diese armen Länder dann dank unserer Mitgiftzahlungen volle Kassen haben, unsere aber leer sind, nehmen wir ihnen, natürlich für ein anständiges Sümmchen, auch den einen oder anderen dieser üblen Despoten&Diktatoren ab. Die können ja dann bei uns mit den Übriggebliebenen aufräumen – die keine&keiner, für welchen Preis auch immer – wollte. Eine echte Win-Win-Lösung.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
30.8.15
Die Asyl- / Flüchtlingsdebatte gerät hierzulande tatsächlich ausser Kontrolle. Und wurde zum Wahl-Thema, auf unverantwortliche Weise. Wir haben kein «Asylchaos», aber wir haben einige Fragen zu klären, für welche Herkunftsländer wir Prioritäten setzen sollten und für welche nicht. Und wie wir fair diesen Themenkomplex angehen sollten. Dann ergeben sich allerdings auch Fragen hinsichtlich der Aussenpolitik – der Schweiz und der westlichen Gemeinschaft insgesamt. Saudiarabien wird hofiert, die Emirate werden hofiert, die Milliarden aus Qatar nimmt man gerne an. Ohne Blick auf die Tatsache, dass es genau die Politik dieser Staaten ist, welche den Bürgerkrieg in Syrien anheizt. Wenn sich das nicht ändert, dauert der Krieg weiterhin an – und wird zu weiteren Flüchtlingsströmen führen.
Nennen wir Flüchtlinge Immigranten`Und folgen der Anregung Ban Ki Moon und sorgen für sichere Anfahrtswege und Kriterien passender Ansiedelung.
in Libyen, Syrien, Afghanistan, Irak herrscht Krieg-allesamt vom Westen unter Führung der USA angezettelt. In weiten Teilen Nord- und Zentralafrikas herrscht Chaos. Das Ziel der US-Eliten ist die verkündete Neue Weltordnung. Dazu müssen die Nationalstaaten abgeschafft und nationale Identitäten zerstört werden. Dass Europa von Asylanten überströmt wird ist durch diese Kriege bewusst herbeigeführt und dient dem Ziel unsere Gesellschaften zu destabilisieren und den Widerstand gegen die Schaffung einer Weltregierung zu brechen. Die EU-Eliten sind willige Helfer und Schweizer-Eliten können nicht warten um daran mitzuwirken. Wofür sonst der Kontroll- und Regulierungswahn auch hier bei uns, vorangetrieben von einem Bundesrat welcher von einer bereits allmächtigen und sich ständig vergrössernden Kontroll-Verwaltung geführt wird. Man erinnere sich an das Ermächtigungs-Gesetz mit dem Hitler die Macht übernahm. Ulrich Hertig