Mehr Klarheit über die Kriegskosten
Die Zahl der im Krieg getöteten und verletzten US-Soldaten geben die US-Behörden bekannt. Diese sind auch kaum zu verheimlichen. Keine offizielle Statistik gibt es über Opfer der vielen privaten Sicherheitsfirmen und Paramilitärs.
Bei den getöteten Aufständischen, Rebellen oder Terroristen machen die US-Behörden nicht einmal den Versuch, deren Zahl zu schätzen. Und ebenso wenig die Zahl der getöteten zivilen Männer, Frauen und Kinder.
Die noch viel grössere Zahl von Verletzten bleibt offiziell ebenfalls im Dunkeln, obwohl man mindestens diejenigen in Spitälern statistisch erfassen könnte.
Kriege führen zudem massenweise zu Entwurzelungen: Familien müssen aus ihrer gewohnten Umgebung ausziehen, häufig weit weg oder sogar ins Ausland.
Über all diese schicksalsschweren Kriegsfolgen berichten die Medien nur selten. Die Nachrichtenagenturen verbreiten keine Statistiken und kaum Reportagen.
Eine Professorin versucht, Transparenz zu schaffen
Die umfassenden Kosten der Kriegsführung wollte Neta Crawford möglichst in Zahlen und Grafiken darstellen, um die amerikanische Öffentlichkeit zu informieren. Crawford ist Professorin für Internationale Beziehungen und Politische Wissenschaften an der Brown Universität in Rhode Island und half mit, die Webseite «costsofwar.org» zu realisieren.
Der aktuelle Stand der Kampfopfer:
Unter den Truppen aller beteiligten westlichen Länder sowie den angestellten Sicherheitsleuten starben in Irak, Afghanistan und Pakistan bis im Frühjar 2011 insgesamt 31’741 Männer und Frauen, die auf der Seite der USA kämpften.
Einschliesslich der Zivilbevölkerung starben in Afghanistan und im Irak bisher mindestens 225’000 Menschen, und mehr als 550’000 wurden verletzt.
Der aktuelle Stand des finanziellen Aufwands seit zehn Jahren:
Nach «sehr vorsichtiger» Berechnung: 3,2 Billionen Dollar. Nach «vorsichtiger» Berechnung: 4 Billionen Dollar (4’000’000’000’000 oder 4’000 Milliarden). Die detaillierte Aufstellung ist auf der Webseite unter «Economic Costs» ersichtlich.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine